#reisen
Veröffentlicht: 01.11.2017
Autor: Hans Honold

Tiefschneekurs und geführte Skitouren mit Bergführer

Saisonstart für Skitouren und Skitourenkurs

 

Freeriden lernen am Tiefschneekurs

Skitouren Woche und Skitourenkurs

Nach

einer schneearmen Weihnachtszeit in den Alpen, verstärkten sich die Entzugserscheinungen nach dem weißen Stoff in den Bergen. Schon während wir mit unserer Schneeraupe aus Ischgl die Heidelberger Hütte anvisierten, stieg die Spannung unserer Teilnehmer. In der Hütte angekommen, wurden wir sehr freundlich und sympathisch von den neuen Wirtsleuten Alois und Sandra in Empfang genommen. Erst vor wenigen Wochen haben die beiden, die Pacht dieses Ausbildungsstützpunktes, welcher mit seinen 149 Lager und seiner zentralen Lage, mitten in der Silvretta übernommen. Unser Bergführer stellte nach einem sehr leckeren und reichhaltigen Abendbrot, die uns bevorstehenden Kurs-Inhalte unserer gemeinsamen Skitourenwoche vor.

 

Am

ersten Tag stand das Skitraining im Skigebiet auf dem Programm: Dazu gleiteten wir mit unseren Ski einige Kilometer talauswärts Richtung Gampenalpe ins Skigebiet und nutzten den Tag für ein Angewöhnen oder auch ein “Warm up” für unsere gemeinsame Skiwoche. Für die meisten war es tatsächlich der erste Skitag in dieser Saison.


Hier
wurden uns Ausbildungsinhalte zur Regulierung des Körperschwerpunktes, das finden der richtigen Position auf dem Ski, aber auch Belastungswechsel während der Kurvenfahrt vermittelt. Nach einigen Ausbildungsabschnitten auf der Piste ging es am Nachmittag ins offene Gelände, abseits der Pisten. Gerade das machte uns Teilnehmern besonders Spaß, ständig wechselndes Gelände, schnelles anpassen an unterschiedliche Geländeformen und vor allem einen sportlichen Hüftschwung mit enger Skistellung im ungespurtem Schnee. Da kamen uns die 20 cm Neuschnee der letzten Nacht gerade recht.

 

Am
späten Nachmittag nutzten wir das Schneetaxi auf dem Winterweg zurück zur Hütte.


Im
Anschluss zu dem wieder einmal köstlichen Abendmahl gab es Unterricht zum Thema, Lawinensicherheit. Übrigens fand ich das echt super, wir diesen Unterricht mit allen drei Gruppen hören konnten.

 

Gewappnet

mit dem theoretischen Teil, der Einführung in das Risikomanagement, sowie des sicheren Umganges mit dem Lawinen-Verschüttetengerät gingen wir nach dem Frühstück an die frische Luft. Unweit von der Heidelberger Hütte gab es unzählige super Ausbildungsplätze. Jeder unserer drei Bergführer nutzte in eigen Regie sein erkundetes Gelände. Hierzu wurden zuerst die Schwerpunkt der theoretischen Anteile wiederholt, und einige Übungen mit LVS-Gerät durchgeführt. Hierbei lernten wir jeder unser eigenes persönliches Gerät kennen, aber auch verschieden andere Geräte. Gerade die meisten Teilnehmer sind im Besitz eines eigenen LVS Gerätes. Schon nach kurzer Zeit und einigen spielerischen Übungen ging es für uns ins Eingemachte. Signalsuche, Grobsuche, Feinsuche und die Punktortung haben wir fokussiert und exerziert. Innerhalb unserer Gruppen arbeiteten meistens zwei bis drei Teilnehmer miteinander, so das ein möglichst effizienter Lern- und Übungseffekt gewährleistet ist. Jeder hatte ständig eine Aufgabe, und durch den stetigen Umgang mit dem Gerät bekamen die Teilnehmer viel Übung, ebenso durch das beobachten des Suchenden stellten die Teilnehmer sehr rasch fest, wie man schneller und vor allem genauer arbeiten kann.


Als
Abschluss an diesem Tag gab es sogar noch eine Übung mit allen acht Teilnehmern unserer Gruppe, wo Verantwortung und selbständiges Handeln gefragt ist. Hierbei organisierten die Gruppenmitglieder sich selbst bis zur Bergung von drei fiktiv verschütteten Rucksäcken.


Der
heutige Abend gestaltete sich mit dem Unterricht Lawinenkunde. Themen wie Schneedeckenaufbau, Lawinenlagebericht, Faktorencheck, Snowcard und die 3 x 3 Filtermethode nach Werner Munter* wurden thematisiert und zu ihrer selbständigen Anwendung verfeinert. Hierbei gab es eine sehr ausführliche Fragerunde, und unsere wissbegierigen Teilnehmer wurden nach einem intensiven Trainingstag gesättigt und voller anregender Beiträge zum Thema in die Schlafgemache geschickt.

 

Unser
zweiter Tag weißt nach erneutem Neuschneefällen von Frau Holle einen nebligen Tag auf, so dass wir den Tag mit einer Vertiefung und subtilen Umsetzung des Lawinenlageberichtes sowie dem sicheren Umgang mit der Snowcard beginnen konnten. Im Laufe des Vormittags, als das Wetter und die Sicht sich besserte, packten wir unsere Rucksäcke, sattelten die Ski und begeben uns in das frisch verschneite Gelände um die Hütte. Dabei nutzen wir das Gelände direkt unmittelbar hinter der Hütte und begannen mit einem Ausbildungstraining sowie den sicheren Umgang mit unseren Tourenski.

 

An
unserem Übungshang übten wir Bogentreten, Spitzkehren und Kickkehren, für die Sportlichsten unter uns gab es sogar noch die Herausforderung, die Spitzkehre talseitig zu praktizieren. Nach diesem Ausbildungsabschnitt und einer kurzen Trinkpause ging es auf unsere erste Skitour zur Breiten Krone. Einem sehr interessanten Berg, welcher schon unweit der Heidelberger Hütte oder sogar aus dem Skigebiet von Ischgl heroisch zu erkennen ist.

 

Auf
dem Weg ging es um eine effiziente und gleichmäßige Spuranlage, hierbei durfte jeder Teilnehmer seine eigene Spur im kuppierten Gelände anlegen. Doch schon nach wenigen Kilometern schmunzelten die Teilnehmer und überließen dem Bergführer die Spuranlage. Vorerst ist es windstill, doch ein starker Nordwind bläst in Kammnähe sehr stark über vor uns liegenden Kuppen. Heute lernten die Teilnehmer das Hochgebirge aus einer frischen Seite kennen und keiner der Teilnehmer war darüber empört, das wir unterhalb des Gipfels bei Windgeschwindigkeiten von 50 km pro Stunde den Rückweg zum Ausgangspunkt antraten. Doch bevor es zum warmen Kamin, und frisch gebackenen Apfelstrudel ging, gehört die tägliche Nachbereitung der Ausrüstung. Lösen der Felle vom Ski,  trocknenlegen der Schuhe, verschwitzte Kleidung wechseln, eine kurze heiße Dusche, und danach ging es zum gemütlichen Teil über. Kaffee und Kuchen. An dem diesjährigen Silvesterabend wurde unser Unterricht auf den kommenden Abend verschoben.    Eine gemütliche Abend begleitet unseren Abend und in einer  unvergesslich schönen  klare Sternennacht zusammen mit den verschieden Gruppen lassen wir den Abend ausklingen und zu Mitternacht gab es eine leckere Gulaschsuppe, Sekt und Kuchen.


Prost
Neujahr.

 

Eine
Stunde länger Schlafen haben wir uns gegönnt, doch bei herrlichem Sonnenschein, frischem Schnee stand eine Skitour auf dem Programm, ein Nebengipfel vom Piz Montana. Auch an diesem Tag nutzen wir die Zwischenstopps unserer Tour für kurze Ausbildungsabschnitte Messen der Hangsteilheit, erkennen möglicher Gefahrenstellen währen unseres Aufstiegs, aber auch das Orientieren, der ständige Umgang mit der Karte war uns wichtig. Hierbei durfte jeder seinen eigenen Standort mal feststellen im Gelände. Übrigens wurden die Touren vorher selbst von den Teilnehmern geplant, so dass sie sich selbst  kontrollieren konnten wo es denn nun lang geht.

 

In
der Abfahrtsorganisation flechteten wir mit unsren Skispuren
verschiedene Zöpfe, kleine für die eher Old-School´er unter uns und größere für die sportlich-ambinitonierteren Schiracer ;-)

 

Die
Vertiefung in die Orientierung, der richtige Umgang mit Höhenmesser und noch Details zur Kartenkunde sowie Tourenplanung von Hause wurde an diesem Abend nachgeholt.

 

Der
wohl schönste Berg an unserem vorletzten Tag, der Lareinfernerspitze begann wie schon all die Tage zuvor mit unseren täglichen LVS-Sicherheitscheck sowie der Ausrüstungsüberprüfung.

 

Am
heutigen waren alle auf sich gestellt, naja fast! Einige Male hinterfragte der Bergführer die Route, erkennbare Gefahrenzeichen, aber auch mögliche Gefahrenstellen auf der Route.

 

Kurz
unterhalb des Gipfels errichteten wir unser Skidepot, und knackten zu Fuß den ersten Dreitausender unserer Tourenwoche. Für viele war es sogar der erste Dreitausender.

 

Beim
Abschlussabend wurde eine kurze Reflexion unserer gemeinsamen Woche vorgenommen und nochmals die wichtigsten Faktoren und Lerninhalte wiederholt. Die letzten offenen Fragen wurden geklärt und zusammen konnten wir entspannt in die letzte Nacht unserer Tourenwoche auf der Heidelberger Hütte in die Schlafräume verschwinden.

 

Der
Abschlusstag führte uns über den Piz Valgronda und dem Skigebiet von Ischgl zurück ins Tal. Lachende Gesichter, wellende Floskeln und ein glückliche Aufwiedersehen mit Umarmung rundeten unseren gemeinsamen Skitourenkurs ab.

 

Vielen
Dank an alle die uns begleiteten

 

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