Wir haben für jede Bergsportart eine eigene Schwierigkeitsbewertung unter Berücksichtigung Deiner alpinen Erfahrung, sowie der Ernsthaftigkeit einer Bergtour entwickelt. Solltest Du Dir nicht sicher sein, beraten wir Dich gerne auch am Telefon.
1. Technik für Klettern & Kletterkurse
Es gibt im Alpenraum KEIN einheitliches Bewertungssystem für das Klettern. Am meisten verbreitet, zumindest in den Deutschen und Österreichischen Alpen, ist die UIAA-Skala. Wir haben diese Bereiche in 5 Zonen unterteilt, in denen sich die jeweilige Bergtour oder der Kurs vom klettertechnischen Anspruch und Ablauf überwiegend einordnen kann. Hier findest Du die Definitionen bei Wikipedia. Es versteht sich von selbst, dass bei extremeren Bedingungen (Sturm, Schnee, Eis, Nässe, Hitze usw.) auch eine höhere Schwierigkeit zustande kommt. Ein Puffer ist in der Selbsteinschätzung unbedingt ratsam!
UIAA I - II = leicht - wenig schwierig
Für dieses Gelände ist keine Kletterausrüstung notwendig. Einfachste Form der Felskletterei. Steileres Felsgelände mit teilweise kleinen Tritten, mit ausgesetzten Stellen ist auf jeden Fall zu rechnen. Die Begehung ist ohne Kletterausrüstung möglich. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und etwas Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen sind erforderlich.
UIAA III = mittelschwer
Für dieses Gelände ist bereits Kletterausrüstung notwendig. Sehr leichte bis wenig schwierige Felskletterei. Steileres Felsgelände, kleine Tritte und ausgesetzte Passagen mit zum Teil senkrechten Stellen nehmen zu. Sportliche und erfahrene Bergsteiger meistern dieses Gelände ohne Seilsicherung. Normale Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist erforderlich. Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen ist zwingend notwendig. Idealer Bereich für Kinder ohne Klettererfahrung im Kursbetrieb.
UIAA IV - V = anspruchsvoll
Der klassische Bereich für Kletter-Einsteiger. Felskletterei in durchweg steilem und ausgesetztem Felsgelände, das Kraft und Ausdauer in Armen und Beinen fordert. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind erforderlich. Kenntnisse in der Sicherungstechnik sind nicht erforderlich. Teilnehmer mit Höhenangst spüren dies und kommen im oberen Bereich an ihre Grenzen bzw. überschreiten diese zum Teil. Idealer Bereich für sportliche Kinder mit ersten Kletterfahrungen.Lange hochalpine Routen in diesem Schwierigkeitsgrad zählen bereits zu den ganz großen alpinen Unternehmungen in den Alpen.
UIAA VI = schwierig
Der klassische Bereich für Fortgeschrittene im Klettern. Die klettertechnischen Anforderungen an Körper und Geist steigen und setzen solide Kenntnisse der Sicherungstechnik voraus. Kletterer ohne Vorerfahrung am Fels können hier an ihre Grenzen stoßen. Du kletterst bereits am Fels im Vorstieg bis zum unteren 6. Grad oder in der Kletterhalle im Vorstieg im 6ten Grad und hast keine Höhenprobleme.Die Kletterei erfordert überdurchschnittliches Können und guten Trainingsstand.
UIAA VII - ... = extrem schwierig
Der Bereich für routinierte, starke Kletterer im Fels. Die klettertechnischen Anforderungen steigen weiter an. Führungen sind extrem anspruchsvoll!
2. Kondition für alle Bergsport-Disziplinen
Die Anforderung an Deine Kondition trägt maßgeblich zu einem kalkulierbaren und reibungslosen Tourenverlauf bei. Beachte bitte bei der Einschätzung erschwerende Faktoren wie Höhe, schwerer Rucksack, schlechtes Wetter und Trittverhältnisse. Schätze Deine Kondition ehrlich und realistisch ein und bereite Dich gewissenhaft auf die bevorstehende Tour vor. Die angegebenen Werte sollen Dir als Richtlinie dabei helfen die richtige Bergtour zu wählen. Die angegebene Gehzeit ist inkl. kurzen Trinkpausen. Größere Pausen sind hier nicht berücksichtigt und kommen zur Zeit noch hinzu.
Geringe Kondition - 3 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 400 Höhenmetern (Hm) oder einer Gehzeit von 3 Stunden.
Mäßige Kondition - 5 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 400 - 800 Höhenmetern (Hm) oder einer Gehzeit von 5 Stunden.
Gute Kondition - 7 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 800 - 1.200 Höhenmetern (Hm) oder einer Gehzeit von 7 Stunden.
Sehr gute Kondition - 10 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von 1.200 - 1.600 Höhenmetern (Hm) oder einer Gehzeit von 10 Stunden.
Hervorragende Kondition > 10 Stunden
Du meisterst Auf- und Abstiege mit einer Differenz von mehr als 1.600 Höhenmetern (Hm) oder einer Gehzeit von mehr als 10 Stunden.
3.Die Gesamtschwierigkeit
Die Gesamtschwierigkeit errechnet einen Wert, der die Reise ins Verhältnis zu den weiteren angebotenen Reisen in der jeweiligen alpinen Sportart setzt. Dieser Wert errechnet sich aus der Einstufung in den Bereichen: Kondition, Technik, Alpine Erfahrung und Herausforderung/Risiko am Berg. Zusätzlich korrigieren unsere Bergführer den Wert aufgrund ihrer Erfahrung ggf. nach oben und unten. Diese persönliche Note ist für uns sehr wichtig, da nicht alles rechnerisch und faktisch einbezogen werden kann!
Um Dir die Übersicht im Tourenprogramm zu erleichtern, haben die Gesamtschwierigkeit und alle weiteren Symbole jeweils die Farbe der jeweiligen Alpinen Erfahrung.
4.Deine Alpine Erfahrung
Die Einteilung der Alpinen Erfahrung überträgt die erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse auf unsergesamtes Programm. So kannst Du einschätzen, welche Disziplin welche Alpine Erfahrung voraussetzt, und wo die Disziplin imgesamten Bergsportprogrammeinzuordnen ist. Es gibt hier natürlichkeine KLARE Abgrenzung, sondern lediglich fließende Übergänge. Die Alpine Erfahrung wird im Laufe Deiner Bergsteiger-Laufbahn ansteigen und Deine Fähigkeiten und Sinne werden im alpinen Gelände zunehmend geschärft und geschult.
Level 1 | Geringe Alpine Erfahrung | Dunkel-Grün
Sommer:Einfache - Mittlere Wanderungen Technik 1 - 3 | Schnupperklettern/Hallenklettern | Kletterkurs Fels Blautal GS 1 | Mountainbiketouren und Kurse
Winter: Sehr schwierige Skitouren/Hochtouren GS 4.3 - 5 | Sehr schwieriges Freeride GS 5 | Sehr schwieriges Eisklettern GS 4 - 5
5. Ernsthaftigkeit / Risiko am Berg
Der Begriff Ernsthaftigkeit / Risiko beschreibt die objektiven, psychischen und absicherungstechnischen Risiken bei einer Bergtour. Es gibt derzeit keine anerkannte Skala für diesen Begriff. Wir sehen uns als Reiseveranstalter in der Pflicht, Dich auf diese Risiken hinzuweisen und KEINE "falsche Sicherheit" zu versprechen. Der Bergführer handelt mit größtmöglicher Sorgfalt und Umsicht im Bereich des Risikomanagements. Dieser "ernste" Bereich setzt sich aus zwei Faktoren zusammen:
1. Wie ernst musst DU diese Tour nehmen?
Je ernster die Touren mit Blick auf Risikofaktoren zu nehmen sind, desto wichtiger ist eine ernsthafte (aufrichtige, ehrliche) Selbsteinschätzung des Gastes: der Bergrührer wird alles tun, um die Risiken möglichst gering zu halten, aber weder kann es am Berg absolute Sicherheit geben noch kann vor allem in sehr anspruchsvollen Situationen der Bergführer das für die sichere Bewältigung von Risikosituationen nötige Eigenkönnen der Gäste ersetzen!
2. Wie ernst ist die Tour bzgl. der objektiven Gefahren?
Je höher der Risikofaktor ist, desto höher sind die objektiven Gefahren, wie Steinschlag, Eisschlag, Gletscherspalten usw.
Gering / Einfache alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv sehr gering gefährdet und es sind lediglich natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, die eine geringe Gefährdung darstellen. Die ausgewählte Tour ist weder besonders schwierig noch besonders lang. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist mit wenig Aufwand möglich. Fehler in der Selbsteinschätzung sind unproblematisch und in aller Regel gut zu lösen. Dies ist eine Tour für sportliche Einsteiger in alpinem Gelände.
Mäßig / Mittlere alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv mäßig gefährdet. Es sind natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, die eine Gefährdung darstellen. Hinzu kommen Steinschlag, Abrutschgefahr, Schneefall und im Winter Lawinengefahr im gesicherten Skiraum. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist mit größerem Aufwand möglich. Fehler in der Selbsteinschätzung können je nach Tour mit etwas Aufwand abgefangen werden.
Erheblich / Anspruchsvolle alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv erheblich gefährdet. Es sind natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Abrutschgefahr, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr in freiem Gelände, die eine Gefährdung darstellen. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist nicht möglich oder nur mit erheblichem Aufwand zu realisieren. Fehler in der Selbsteinschätzung führen zu Problemen im Tourenverlauf und stellen bereits eine Gefährdung dar.
Groß / Herausfordernde alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv stark gefährdet. Es sind natürlich Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Abrutschgefahr, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr in freiem Gelände, die eine Gefährdung darstellen. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Höhenprobleme, schlechte Erreichbarkeit z. B. bei einer Rettung und hohe objektive Gefahren machen eine Tour zu einem ernsthaften Unternehmen. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist unmöglich oder nur mit sehr erheblichem Aufwand zu realisieren. Fehler in der Selbsteinschätzung führen zum Touren-Abbruch und stellen eine Gefährdung dar.
Sehr Groß / Sehr herausfordernde alpine Unternehmung
Sehr Groß / Sehr herausfordernde alpine Unternehmung
Das Gelände ist objektiv sehr stark gefährdet. Es sind natürliche Faktoren, wie z. B. Wetter, Wind, Gewitter, Blitzschlag, Nebel, Temperatur, Steinschlag, Abrutschgefahr, Eisschlag, Gletscherspalten und Lawinengefahr in freiem Gelände, die eine Gefährdung darstellen. Die Länge der Tour und mögliche Gruppendynamik sind hier Negativ-Faktoren, die hinzukommen können. Sehr große Höhe, extreme Temperaturen, schlechte Erreichbarkeit z. B. bei einer Rettung und sehr hohe objektive Gefahren machen die Tour zu einem sehr ernsthaften Unternehmen. Ein Rückzug/Abbruch oder Ruhetag ist unmöglich oder nur mit äußerst erheblichem Aufwand und zeitlichem Verzug zu realisieren. Fehler in der Selbsteinschätzung führen zu Touren-Abbruch und stellen eine große Gefährdung dar.
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