#reisen
Veröffentlicht: 27.11.2017
Autor: Steffi Geiser

Trekking und Safari in Südafrika

Reisebericht von Dorothee H.

Südafrika, Drakensberge – als ich das erste Mal Bilder des Amphitheaters in den Drakensbergen in Südafrika sehe, weiß ich da will ich irgendwann mal hin. Bei der Ausschreibung von Alpine Welten scheint alles zu passen: Trekking, Kultur und Safari in einem Paket...

 

Wandern in Südafrika

 

Im Linksverkehr in Richtung Berge

Golden Gate National Park: Wildebeest, Zebras & Co. | Basothos | Felsmalereien

Nach der Landung in Johannesburg haben wir es eilig endlich in die Natur zu kommen. Schnell ist der Mietwagen abgeholt, Geld getauscht, einige Getränke erstanden und los geht’s im Linksverkehr in Richtung Berge. Nach ungefähr 4 Stunden Fahrt erreichen wir den Golden Gate National Park. Im Hotel werden wir freundlich empfangen, aber es schwingt eine Portion Mitleid mit, denn es sieht nach Regen aus. Das unbeständige Wetter kann uns aber nicht abhalten, wir machen uns zu Fuß auf den Weg, um die grandiose Felsenlandschaft zu erkunden. Als Südafrika-Greenhorn lasse ich mein mitgebrachtes Fernglas im Hotel liegen und bereue es sofort. Am gegenüberliegenden Berghang entdecken wir die ersten Tiere, mit bloßem Auge kann man leider nur wenig erkennen. Ich leihe mir ein Fernglas und jetzt sehe ich auch mein erstes „Wildebeest“ (Weißschwanzgnu). Der Rundweg ist überraschend alpinistisch und gibt uns einen ersten Vorgeschmack auf afrikanische Absicherung der Wege, bizarre Höhlen und schöne Ausblicke im Sonnenuntergang. Am nächsten Tag müssen wir unterwegs immer wieder anhalten, um die Felsformationen, Paviane, Zebras, Antilopen etc. zu bewundern und natürlich auch zu fotografieren. Typisch deutsch machen wir uns Sorgen, da wir deutlich später als geplant das Basothodorf erreichen. Dort angekommen muss jedoch erst unser Guide gesucht werden, also alles ganz entspannt - wir sind in Afrika. Mit Jack machen wir eine kleine Rundwanderung. Er zeigt uns die lokalen Heilpflanzen der Basotho, die der Schamane zu Heilzwecken oder zur Kontaktaufnahme mit den Ahnen verwendet. Als Höhepunkt der Wanderung erreichen wir mehrere Felsriegel mit gut erhaltenen, uralten Felsmalereien. Im Dorf wird die Lebensweise der Basotho im Wandel der letzten Jahrhunderte gezeigt. Nach einer Stärkung im angegliederten Restaurant machen wir uns auf den Weg in die Drakensberge.

Letzte Vorbereitungen für unser Trekking

Nochmal ein großes Steak und gutes Glas Wein – wer weiß, was auf uns zukommt!

In der Witsieshoek Mountain Lodge treffen wir die letzten Vorbereitungen für das Trekking. Die Rucksäcke werden gepackt, in letzter Minute entscheide ich mich noch für einen wasserdichten Packsack im Rucksack. Das Wetter kann hier sehr wechselhaft sein, meint Garth unser lokaler Guide für die nächsten Tage. Draußen können wir mit eigenen Augen beobachten wie innerhalb kürzester Zeit eine Sturzflut vom Himmel kommt, die im nächsten Moment wieder beendet ist. Schlafsack und Isomatte werden ebenfalls wasserdicht verpackt und am nächsten Tag den Portern zum Tragen überlassen. Zum Abendessen treffen wir uns im Restaurant der Lodge und stärken uns mit einem großen Steak und einem Glas Wein – wer weiß, was die nächsten Tage so auf uns zukommt!

 

Witsieshoek Südafrika

 

Endlich geht's los – unser Abenteuer beginnt!

Royal Natal National Park: Sentinel | Chain Ladders | Tugela Falls

Das Trekking beginnt am Fuße des Sentinel. Endlich sind wir unterwegs, es geht langsam bergan, zunächst ist der Weg noch gepflastert, bald geht er in einen Steig über. Garth geht voran und hinter uns kommen die Porter. Kurz nach der Mittagsrast kommen wir an die Schlüsselstelle der Wanderung, die „Chain Ladders“. Die wackeligen Leitern werden begutachtet und nach kurzer Diskussion beginnen wir den Aufstieg. Hier macht sich das erste Mal die Höhe bemerkbar, etwas außer Atem kommen wir oben an. Die Leitern sehen spektakulärer aus als sie sind, eine gewisse Schwindelfreiheit sollte man allerdings besitzen, um die ca.  30 Meter hohen Leitern zu überwinden. Falls nicht, hat Garth ein Seil dabei und sorgt für die notwendige Sicherheit. Kaum sind wir auf dem sogenannten Escarpment, einer Hochebene, die wir in den nächsten Tagen durchwandern werden, geht es weglos weiter. Nahe der Tugela Falls schlagen die Porter unsere Zelte auf. Wir stehen ganz oben auf den Felsen des Amphitheaters und sind überwältigt: die mehrere Kilometer lange Felswand fällt gut 1.000 Meter senkrecht in die Tiefe! Am Nachmittag versuchen wir einen der umliegenden Hügel zu besteigen, werden aber von herumirrenden Gewitterzellen immer wieder in die Zelte zurückgetrieben. Wir schaffen es trotzdem die grandiose Aussicht zu genießen und erklären den kalten Fluss zum heutigen Spa-Bereich. Abends kocht Garth leckere Pasta und wir verschwinden nach Sonnenuntergang recht bald in unseren Schlafsäcken, da es doch kühl wird. Gut, wenn man genug Lesestoff dabei hat.

Northern Drakensberg Traverse – 70 km über die Hochebene

Spektakuläre Ausblicke | völlige Abgeschiedenheit

Entsprechend früh starten wir am nächsten Tag und erleben ein einzigartiges Schauspiel. Über uns blauer Himmel und strahlender Sonnenschein, nur das Escarpment, auf dem wir uns befinden, schaut aus der tief hängenden Wolkendecke hervor. Zum Frühstück dampft der Kaffee und es gibt Porridge. Ein Geschmackserlebnis, das nicht alle restlos überzeugt. Die Porter kümmern sich um die Zelte und bald sind alle abmarschbereit. Die Porter – einheimische, junge Burschen mit „Gum Boots“ und großen Rucksäcken – und wir mit Wanderschuhen, Stöcken und normalen Tourenrucksäcken. Bevor wir losgehen erklärt uns Garth den heutigen Abschnitt der Northern Traverse.  Unterwegs macht er uns auf geologische Besonderheiten und Spuren von Tieren aufmerksam. Aus der Ferne beobachten uns wilde Pferde und Paviane. Immer wieder machen wir Abstecher zu besonders schönen Aussichtspunkten. Langsam kommen wir in einen gleichmäßigen Tritt durch das weglose Gelände. Am Ende werden wir 70 km und 3.000 Höhenmeter hinter uns haben und uns die meiste Zeit auf einer Höhe von ca. 3.000 Metern aufgehalten haben. Dabei begegnen wir in den 6 Tagen, die wir in den Drakensbergen unterwegs sind, zwischen Chain Ladders und unserer Ankunft im Tal lediglich drei südafrikanischen Bergläufern. Wir befinden uns in völliger Abgeschiedenheit! Auch das heutige Camp liegt malerisch an einem Fluss und wir haben eine großartige Aussicht in die Ferne. Die Nacht ist so kalt, dass wir nur kurz den Sternenhimmel bewundern, bevor wir uns in den Zelten verkriechen.

Inmitten der südafrikanischen Bergwelt

Wir lernen: auch in Afrika ist das Bergwetter nicht kalkulierbar | von Sonnenschein über Nebel bis Schnee – alles dabei!

Am Morgen hat uns die Wolkendecke eingefangen, immer wieder bricht die Sonne durch und wir erhaschen einen Ausblick auf die Landschaft des Escarpments, die großartige Berglandschaft und einzigartige Blicke in die Tiefe. Gegen Nachmittag verdichtet sich der Nebel und wir sind froh als wir das Tagesziel erreichen und die inzwischen nassen Klamotten ausziehen können. Nach dem Abendessen im Küchenzelt machen wir Bekanntschaft mit Schnee in Afrika. Tatsächlich, die Temperaturen sind so weit gesunken, dass um uns herum alles weiß ist! Der nächste Tag beginnt mit einem schillernden Regenbogen über den schneebedeckten Zelten – ein faszinierendes Bild. Die Sonne zeigt sich wieder, aber nur kurz. Wir werden einen weiteren Tag vom Nebel heimgesucht. Leider können wir die Geierkolonie nur riechen und ahnen, dass sich ganz in unserer Nähe etliche dieser riesigen Vögel aufhalten. Garth verspricht uns Wetterbesserung und tatsächlich klart es am Abend auf. In einer weiteren kalten Nacht können wir einen großartigen Sternenhimmel bewundern.

Bei bestem Wetter und grandiosem Panorama Abstieg ins Tal

Cathedral Peak | Mhlambonja Buttress | The Bell und viele weitere Gipfel

Schon beim Frühstück zeigt sich, dass das schlechte Wetter hinter uns liegt. Schnell starten wir in den Tag und genießen die Natur um uns herum mit Ausblicken auf die Landschaft, hinab in die Tiefe und auf die anderen Berge in der Ferne. Heute sehen wir auch die Geier, die teilweise dicht über uns kreisen. Als wir uns an den Abstieg machen, bleiben wir immer wieder stehen, und freuen uns über die schöne Landschaft und das brillante Wetter. Ein letztes Mal wird das Camp aufgebaut. Der Fluss, an dem wir heute übernachten, hat ein kleines Becken gebildet und wir wagen ein Bad im eiskalten Wasser. Am letzten Tag unserer Trekkingtour nähern wir uns Schritt für Schritt der Zivilisation. Unterwegs durchwandern wir nun eine fremdartige, üppige Vegetation und wir werden in gebührendem Abstand noch einmal von Pavianen beobachtet. Am Cathedral Peak Hotel, dem Endpunkt unserer Wanderung, verabschieden wir uns von der lustigen Truppe unserer Porter, die uns zuverlässig und immer gut gelaunt durch die Berge begleitet hat, und machen uns auf die Rückfahrt zur Witsieshoek Mountain Lodge. Dort wartet eine warme Dusche und anschließend ein saftiges Steak sowie das eine oder andere Gläschen Wein auf uns.

 

Drakensberge - Abschied Gruppe

 

Johannesburg – Stadt der Gegensätze

Soweto | südafrikanische Geschichte | Melville

Unsere nächste Station ist Johannesburg, wir nehmen an einer geführten Tour durch Soweto teil, das voller extremer Gegensätze ist. Nachdenklich kommen wir nach 4 Stunden zurück in unser Guesthouse. Aus Sicherheitsgründen fahren wir mit dem Taxi ins nahegelegene Restaurant. Das Abendessen hier ist ausgezeichnet, trotzdem wirken die Nähe von Elend und Luxus in diesem Land und speziell in Johannesburg noch nach.

 

Johannesburg - Soweto

 

Ab in die Wildnis – auf geht’s zur Safari!

Pafuri: private Konzession | Fußsafari  | landschaftliche und artenreiche Vielfalt

Die Fahrt nach Pafuri im äußersten Norden des Krüger Nationalparks ist lang. Unterwegs sehen wir das ländliche Südafrika und erspähen tatsächlich Giraffen und Strauße, Termitenhügel und die beeindruckenden Baobab-Bäume. Kurz vor dem Camp spaziert doch tatsächlich eine Löwin gemütlich vor uns auf der Straße. Langsam folgen wir ihr und können unser Glück kaum fassen. Sie führt uns direkt zu ihren 4 Jungen, die bereits ungeduldig auf sie warten. Im Camp treffen wir unsere beiden Rangerinnen, die uns den Ablauf der Safari-Walks der nächsten Tage erklären. Gestartet wird morgens um 5.30 Uhr mit einer schnellen Tasse Kaffee. Anschließend geht es mit dem Jeep zum Ausgangspunkt unseres ca. 4-stündigen Bush Walks. Zurück im Camp gibt es ein ausgiebiges Frühstück. Der Bush Walk am Nachmittag startet um 15.30 Uhr, wo wir nochmals für ca. 2 Stunden zu Fuß im Busch unterwegs sind. Abends genießen wir den Sonnenuntergang bei einem Gin Tonic oder Bier irgendwo mitten im Busch, bevor wir zum Abendessen zurück ins Camp fahren. Auf Fußsafaris gehen die beiden mit jeweils einem beeindruckenden Gewehr bewaffneten Ranger vorneweg, dahinter folgen die mit Ferngläsern und Kameras bewaffneten Gäste in einer Reihe. Die oberste Regel lautet: „Verhaltet euch ruhig und bewegt euch langsam!“ Bei jedem Bush Walk erleben wir eine neue Landschaft und Vegetation. Und wir sehen viele Tiere aus nächster Nähe: Antilopen, Kudus, Nyalas, Impalas, Elands, Schildkröten, Echsen, Mistkäfer, Paviane, Meerkatzen, Warzenschweine, Elefanten, Büffel, Nilpferde, ein Krokodil, viele Vögel wie Geier, Adler, Eisvögel, eine Eule, Störche, … Aber wir sind uns einig, zum Glück bleibt es bei einer weiteren Begegnung mit den Löwen vom Auto aus! Beeindruckend bleibt die Begegnung mit einem Elefantenbullen, der plötzlich wenige Meter hinter uns in der Ivory Gorge auftaucht. Er ist auf der Suche nach seiner Herde und wir nach einem Ausweg. Zügig ziehen wir uns in der engen Schlucht auf einen Felsen zurück und warten bis der Bursche vorbeigezogen ist. Anschließend sind wir noch wachsamer unterwegs und nehmen die Landschaft und die Tiere mit allen Sinnen wahr. In der Nacht werden wir nochmals von einem Elefantenbullen in unserem Camp besucht, der allerdings nur die schmackhaften Blätter der umliegenden Büsche im Sinn hat. In der Ferne hören wir einen Löwen brüllen... wir sind hier wirklich mitten drin in der Wildnis! Da unser abwechslungsreicher Aufenthalt in Südafrika leider zu Ende geht, machen wir uns nach 4 erlebnisreichen und sehr erholsamen Tagen im Pafuri Camp auf die lange Rückfahrt nach Johannesburg, wo unsere Reise endet.

Fazit

Südafrikas Land und Leute sind einfach beeindruckend und unbedingt eine Reise wert! Die Landschaften sind grandios. Steffi von Alpine Welten kennt sich gut in Südafrika aus und hat uns souverän durchs Land geführt. Durch ihr geschultes Safari-Auge haben wir außerdem viele Tiere gesehen, die wir sonst nicht entdeckt hätten. Die Organisation der Reise war perfekt und ich habe mich immer sicher und gut betreut gefühlt. Die Fahrstrecken sind zwar teilweise weit, haben sich aber definitiv gelohnt! Dies war übrigens meine erste Reise, die ich über einen Veranstalter gebucht habe. Bisher war ich immer auf eigene Faust unterwegs. Ich wurde nicht enttäuscht und werde sicher wieder einmal mit Alpine Welten unterwegs sein! Vielen Dank an das gesamte Team für diese Reise mit so vielen einzigartigen und unvergesslichen Eindrücken...

 

Drakensberge - Tugela Falls

 

Die Fakten zur Tour

Der Schwerpunkt unserer Reise ist die südafrikanische Bergwelt, die Drakensberge, die bis auf knapp 3.500 m aufragen. Auf der "Northern Drakensberg Traverse" durchqueren wir in sechs Tagen die nördliche Bergkette vom Sentinel bis zum Cathedral Peak. Dabei bewegen wir uns überwiegend in Höhen um die 3.000 Meter, auch zum Übernachten. Das Gelände ist meist weglos und erfordert Trittsicherheit. Insgesamt legen wir in diesen sechs Tagen ca. 70 km sowie 3.000 Höhenmeter zurück. Ein Team aus Trägern erleichtert unser Gepäck, dennoch gehen wir selbst ebenfalls mit gepacktem Tourenrucksack (30 - 35 Liter). Kombiniert wird das Trekking durch die Drakensberge mit kulturellen Ausflügen und einem Abstecher in den Golden Gate Nationalpark. Optional geht es im Anschluss noch auf eine außergewöhnliche Fußsafari in einer der schönsten und artenreichsten Wild-Regionen Südafrikas.

 

  • 6-tägiges Trekking "Northern Drakensberg Traverse"
  • Etappen lediglich mit leichtem Tourenrucksack
  • Inkl. Golden Gate Nationalpark
  • inkl. kulturelle Ausflüge zu den Basothos und nach Soweto in Johannesburg
  • Deutscher Bergwanderführer während der gesamten Reise
  • Einheimischer Guide während des Trekkings
  • inkl. Flug ab/bis München (optional andere Abflughäfen möglich!)
  • Optional Anschlussprogramm "Safari" und/oder "Kapstadt" möglich

 

MEHRWERT | QUALITÄT:  NUR 8 Personen pro Gruppe! nicht 10 - 12 Personen

Buche hier Trekking in Südafrika

Cookie Einstellungen

Wir setzen automatisiert nur technisch notwendige Cookies, deren Daten von uns nicht weitergegeben werden und ausschließlich zur Bereitstellung der Funktionalität dieser Seite dienen.

Außerdem verwenden wir Cookies, die Dein Verhalten beim Besuch der Webseiten messen, um das Interesse unserer Besucher besser kennen zu lernen. Wir erheben dabei nur pseudonyme Daten, eine Identifikation Deiner Person erfolgt nicht.

Weitere Informationen findest Du in unserer Datenschutzerklärung.